SRB veröffentlichen Broschüre zum umweltverträglichen Boofen- und Freiübernachten

Aktuell wird viel über Boofen-Verbote aber auch den Sinn und das Vorgehen der Nationalparkverwaltung diskutiert. Gerne wollten wir uns in diese Debatte als Boofer:innen und Bergfreund:innen konstruktiv einschalten und nicht nur ein weiteres Statement zu schreiben. Vor einem halben Jahr begannen wir deshalb eine Übersicht mit möglichst umfassenden Fakten zu erarbeiten, welchen Einfluss wir mit dem Freiübernachten auf unsere Umwelt haben und daraus abzuleiten, wie wir das möglichst naturschonend tun können. An der nun erschienenen Broschüre haben Bergsteiger:innen, Umweltschützer:innen verschiedener Behörden, Vereine und Verbände mitgewirkt.

Die Broschüre klärt auf 12 Seiten nach Themen geordnet auf, eine Seite dient Beobachtungen zu Boofen in denen die Broschüre hinterlegt werden kann, auf der Rückseite befindet sich eine Checkliste, anhand derer auch unerfahrene Boofer:innen ihr Verhalten schnell und übersichtlich überprüfen können. Die Broschüre kann über Anfrage per Mail gerne kostenlos bei uns bezogen werden (Spenden gerne gesehen!), für Feedback, Anregungen und Unterstützung bei einer Übersetzung ins Englische und Tschechische sind wir dankbar.

Hier gehts zum Inhalt und zum Download

Den SBB ein Stück sozialer machen!

Als Schwarz-Rote Bergsteiger_innen haben wir im Vorfeld zur letzten Mitgliederversammlung des Sächsischen Bergsteigerbundes (SBB) einen Antrag gestellt, der es u. a. Menschen in Erwerbsunfähigkeit, Altersgrundsicherung, ALGII-Bezug oder in Sozialhilfe für Asylbewerber:innen ermöglichen soll mit vermindertem Beitrag SBB-Mitglied zu werden. An einer Mitgliedschaft im SBB hängt dabei nicht nur der Zugriff auf Material-Ausleihe, Bibliothek, etc. sondern v. a. auch der Versicherungsschutz in den Bergen. Ohne eine entsprechende Versicherung sind Notfallbergung oder Rehabilitation nach Bergunfällen ggf. völlig unerschwinglich. Daneben sprachen sich zwei Anträge eines Pegida-Aktivisten im SBB für ein Verbot von geschlechtergerechter Sprache in allen Publikationen und Untergliederungen des SBB aus.

Wir haben uns in den letzten Monaten zusammen mit vielen befreundeten Bergfreund:innen über diese Anträge informiert und für die Mitgliederversammlung mobilisiert – mit Erfolg, wohl noch nie war eine Mitgliederversammlung des SBB so stark auch von jüngeren Mitgliedern mitgeprägt und auch geschlechtlich ging es diverser als sonst zu. Die Anträge zum Gender-Verbot wurden mit überwältigender Mehrheut abgelehnt, der Antrag auf eine sozialere Beitragsordnung ging durch.

Wir freuen uns, dass wir einen kleinen Beitrag zur Weiterentwicklung des SBB leisten konnten und werden das sicher auch in Zukunft weiter verfolgen.