1. SRB-Klettertraining 5.-7. Mai 2023

Vom 5. bis 7. Mai trafen sich 20 linke und anarchistische Bergfreund:innen um sich gemeinsam in Sachen Klettertechnik weiter zu bilden, gemeinsame Zeit in der Natur zu verbringen und ein paar Gipfel zu machen. Für die Schwarz-Roten Bergsteiger:innen war es das erste Treffen dieser Art, nach dem mehrere Anläufe zuvor wegen des Pandemiegeschehens abgesagt werden mussten.

Am Freitag lernten wir uns zunächst gegenseitig kennen und entwickelten einen gemeinsamen Plan für das Wochenende. Am Samstag zogen wir am Morgen los. Da es geregnet hatte, blieben uns nur die überhängenden Übungsstellen am Rauenstein um an den Fels zu kommen. Dort übten wir im Stationsbetrieb das Abseilen mit Kreuzklemmknoten, die Orientierung im Gelände und die Auswahl von Ketterwegen anhand von Kletterführern, Karten und Websites und schließlich das Legen von unterschiedlichen Schlingentypen, wobei wir gemeinsam deren Verlässlichkeit und die Sicherheitsfaktoren diskutierten. Nebenbei gingen an den Übungswänden auch viele von uns an den Fels und wir übten die Vorstiegssicherung. Gegen späteren Abend war es sogar trocken genug, dass manche von uns – in gebietstypischer Kamintechnik – einen ersten Gipfel erreichen konnten. Den Abend verbrachten wir am Feuer, wobei sich manche von uns noch mit der traditionellen sächsischen Kletterethik auseinander setzten und bis spät in die Nacht zusammen sangen. Am Sonntag schließlich erlaubte es das Wetter an exponierteren Felsen im Rathener Gebiet in mehren Seilschaften die Gipfel zu stürmen, währenddessen am Boden der Standplatzbau geübt wurde. Am Ende war für einige immerhin noch ein schöner Talweg im Grad VIIa drin und über den Nachmittag verabschiedeten sich die Seilgefährt:innen Stück für Stück nach Haus.

Vieles können wir sicherlich beim nächsten mal noch verbessern, für unser erstes Klettertraining war es aus unserer Sicht aber ein voller Erfolg. Aus diesem Grund und weil viele interessierte Bergfreund:innen es sich leider zeitlich nicht einrichten konnten ist es für uns weniger eine Frage ob sondern wann wir ein nächstes Klettertraining organisieren.

In diesem Sinne noch mal ein Danke und ein herzliches „Berg frei!“ an alle die dabei waren.

Hausprojekte in Berggießhübel und Děčín in Gründung

Aktuell gründet sich in Berggießhübelein Hausprojekt des Mietshäusersyndikats. Die vier Gründer:innen freuen sich über Nachbarschaftskontakte, weitere Mitbewohner:innen, Spenden und Hilfe. Wir denken dieses Hausprojekt wird ein großer Zugewinn für unseren Landkreis sein, unterstützt deshalb das Mosaikhaus: mosaik.haus!

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Die SRB im ersten Quartal 2023: Gedenken und Vernetzung

Auch im ersten Quartal 2023 waren wir wieder vielseitig unterwegs. Neben Bergsport stand dabei v.a. wieder das antifaschistische Gedenken im Vordergrund.

Am 27. Januar besuchten wir mit 9 Bergfreund:innen das Gelände des ehemaligen KZ Außenlagers Schwalbe III in Porschdorf. 7 von uns bestiegen den Gipfel Bahnhofswächter, der den Nazi-Schergen mutmaßlich als KZ-Wachturm diente. Dort hinterlegten wir einen Infotext über die NS-Verbrechen, hinterließen einen Gedenkeintrag und Blumen. Danach besichtigten wir auch die restlichen Überreste des Lagers. Leider mussten wir dabei feststellen, dass der Sachsenforst erneut Grünverschnitt an sensiblen Gedenkorten abgelagert hat.

Aufstieg zum Bahnhofswächter
Gipfelfoto Bahnhofswächter
Wieder kam ein Gedenkeintrag ins Gipfelbuch

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SRB veröffentlichen Broschüre zum umweltverträglichen Boofen- und Freiübernachten

Aktuell wird viel über Boofen-Verbote aber auch den Sinn und das Vorgehen der Nationalparkverwaltung diskutiert. Gerne wollten wir uns in diese Debatte als Boofer:innen und Bergfreund:innen konstruktiv einschalten und nicht nur ein weiteres Statement zu schreiben. Vor einem halben Jahr begannen wir deshalb eine Übersicht mit möglichst umfassenden Fakten zu erarbeiten, welchen Einfluss wir mit dem Freiübernachten auf unsere Umwelt haben und daraus abzuleiten, wie wir das möglichst naturschonend tun können. An der nun erschienenen Broschüre haben Bergsteiger:innen, Umweltschützer:innen verschiedener Behörden, Vereine und Verbände mitgewirkt.

Die Broschüre klärt auf 12 Seiten nach Themen geordnet auf, eine Seite dient Beobachtungen zu Boofen in denen die Broschüre hinterlegt werden kann, auf der Rückseite befindet sich eine Checkliste, anhand derer auch unerfahrene Boofer:innen ihr Verhalten schnell und übersichtlich überprüfen können. Die Broschüre kann über Anfrage per Mail gerne kostenlos bei uns bezogen werden (Spenden gerne gesehen!), für Feedback, Anregungen und Unterstützung bei einer Übersetzung ins Englische und Tschechische sind wir dankbar.

Hier gehts zum Inhalt und zum Download

Die Wandkalender 2023 sind da!

Wie schon in den letzten Jahren könnt ihr auch dieses mal einen Kalender mit Schnappschüssen der SRB erwerben. Dieses Jahr erscheint unser Kalender in den Maßen 21×29,5cm, mit mattem Druck, 16 großen und 8 kleinen Fotos. Zu sehen gibt es Fotos vom Wandern, Klettern, Biken, Skifahren, Trekken und Tippeln u.a. aus dem Elbsandsteingebirge, den österreichischen und schweizer Alpen. Dazu gibt es wie immer eine Reihe von Hinweisen auf historisch bedeutsame Tage.

Erstehen könnt ihr den Kalender in Dresden während Veranstaltungen im PlatzDa! und im Malobeo, bald online beim Online-Shop Black Mosquito und im Elbsandsteingebirge auf Nachfrage. Alle Einnahmen kommen unseren Aktivitäten zu Gute.

Vernetzungsbrunch und Konzert + Diskussion zu gescheiterten Wende-Utopien

Am 25. September kamen auf der Kulm in Weißig ca. 35 Leute zusammen um sich zu vernetzen und zu diskutieren. Los ging es ab 14 Uhr mit einem vielfältigen Buffet. Eine halbe Stunde später tauschten sich die meisten darüber aus wer sie sind, wo sie wohnen und was ihre Verbindung zum Elbsandsteingebirge ist. Dabei konnten wir wieder viele neue Menschen kennen lernen und für zukünftige Vorhaben zusammen bringen. Ab 15:30 Uhr begann das Programm des Berliner Künstlers Paul Geigerzähler https://geigerzaehler.bandcamp.com/ “Vollende die Wende”. Mit Erzählungen, Flugblattausschnitten und Erinnerungen der Anwesenden reflektierten wir die Aufbrauchstimmung der Jahre 89/90, ihr Ersticken zwischen Übernahme des westdeutschen Kapitalismus und den “Baseball-Schläger-Jahren” der Neo-Nazis und die Auswirkungen auf die rechten Großmobilisierungen heute. Dabei diskutierten wir konkrete Lösungsansätze und Konzepte wie FAU, Mietshäusersyndikat, Kollektivbetriebe-Föderation und solidarische Landwirtschaft und wie wir diese unseren Nachbar:innen und Kolleg:innen bekannter machen können. In einem zweiten Block von Geigerzählers Programm überwogen danach die musikalischen Darbietungen und nach allerlei Gesprächen, dem Austausch von Emailadressen und dem Schmieden von Ideen für die nächsten Monate brach schließlich unter dem Klang der Fidel die Nacht über herein und wir ließen den Abend gemütlich ausklingen.

Es war wieder mal ein toller Vernetzungsbrunch, wir danken ganz herzlich der Kulm für die tolle Unterbringung und Bewirtung, Paul und Hapü für das anregende Programm und allen die Essen mitbrachten, die Info streuten, mit aufgeräumt haben und da waren. Sendet uns gerne eure Ideen für den nächsten Vernetzungsbrunch – wir sind gespannt und bleiben dran!

Den SBB ein Stück sozialer machen!

Als Schwarz-Rote Bergsteiger_innen haben wir im Vorfeld zur letzten Mitgliederversammlung des Sächsischen Bergsteigerbundes (SBB) einen Antrag gestellt, der es u. a. Menschen in Erwerbsunfähigkeit, Altersgrundsicherung, ALGII-Bezug oder in Sozialhilfe für Asylbewerber:innen ermöglichen soll mit vermindertem Beitrag SBB-Mitglied zu werden. An einer Mitgliedschaft im SBB hängt dabei nicht nur der Zugriff auf Material-Ausleihe, Bibliothek, etc. sondern v. a. auch der Versicherungsschutz in den Bergen. Ohne eine entsprechende Versicherung sind Notfallbergung oder Rehabilitation nach Bergunfällen ggf. völlig unerschwinglich. Daneben sprachen sich zwei Anträge eines Pegida-Aktivisten im SBB für ein Verbot von geschlechtergerechter Sprache in allen Publikationen und Untergliederungen des SBB aus.

Wir haben uns in den letzten Monaten zusammen mit vielen befreundeten Bergfreund:innen über diese Anträge informiert und für die Mitgliederversammlung mobilisiert – mit Erfolg, wohl noch nie war eine Mitgliederversammlung des SBB so stark auch von jüngeren Mitgliedern mitgeprägt und auch geschlechtlich ging es diverser als sonst zu. Die Anträge zum Gender-Verbot wurden mit überwältigender Mehrheut abgelehnt, der Antrag auf eine sozialere Beitragsordnung ging durch.

Wir freuen uns, dass wir einen kleinen Beitrag zur Weiterentwicklung des SBB leisten konnten und werden das sicher auch in Zukunft weiter verfolgen.

Gedenkklettern am 8. Mai 2022

Am 8. Mai 2022 fanden sich wieder 16 Bergsteiger:innen diverser Klubs am „Friedensturm“ im Klettergebiet kleiner Zschand ein um die 77gste Jährung der bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands zu feiern. Der Friedensturm selbst ist eng mit diesem Tag verbunden. Im April 1945 hatten sich die Kommunist:innen Dora und Franz Ruge mit ihrem Sohn Hans und dessen Cousin Günter Keil in der nahen Siebenschläferboofe versteckt. Grund war die drohende Einziehung von Franz und Günter in den Militärdienst, der sie aus antifaschistischer Haltung heraus um jeden Preis entgehen wollten. Mit ihrer Zuflucht in den Bergen riskierten die vier damals die Hinrichtung. Trotz Kälte und Gefahr harrten die Bergfreunde damals drei Wochen aus, unterstützt von dem sozialdemokratischen Schmilkaer Wirt des Helvetia, Arno Hohlfeld. Am 9. Mai erhielt die Gruppe Nachricht vom Ende des Krieges, Hans und Günter, damals 15 Jahre alt, bestiegen erstmals den Friedensturm und tauften ihn nach dem historischen Datum. Die Siebenschläfer-Boofe blieb bis in die 90er ein hüttenähnliches Refugium, bis dieses Denkmal widerständiger Bergsportkultur von der Nationalparkverwaltung unvermittelt abgerissen wurde. Seit 2016, in Absprache mit den damals noch lebenden Erstbegehern, feiern die SRB vor Ort den 8. Mai und erinnern an die Geschichte von Boofe und Gipfel. Neben diversen Wegen am Friedensturm wurden auch schöne Wege an den umliegenden Gipfeln erstiegen, sich über die anstehende Mitgliederversammlung des SBB und das aktuelle Boofen-Verbot der Nationalparkverwaltung ausgetausch. Für alle war es ein wunderschöner und inspirierender Tag in der herrlichen Abgelegenheit des Zschands.

Wir sagen: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“ und bis zum nächsten Jahr!

Bericht vom familienfreundlichen Kletterwochenende vom 1.-3. April

Wir hatten ein paar schöne Tage bei unserem familienfreundlichen Kletterwochenende, auch wenn leider die allermeisten wegen der schlechten Wettervorhersage zu Hause blieben. Am Freitag trafen wir uns erst mit zwei interessierten Bergfreund:innen, trafen in der Nachbarboofe zufällig eine Gruppe netter Wandervögel, stiegen 0 Uhr erstmalig auf die Bärensteinscheibe und booften schließlich zu dritt bei frischem aber trockenen Wetter.

Am Samstag waren wir über den Tag verteilt mit ca. 25 Bergfreund:innen an der Bärensteinscheibe. Sowohl die Felsampel als auch die eigene Prüfung vor Ort ergaben für die kommenden zwei Tage überraschend grünes Licht fürs klettern. Wir erzählten zunächst ein wenig über unseren Klubgipfel, seine Wege und deren Erstbegeher. Danach gingen manche wandern, ein bisschen weniger als die Hälfte von uns stieg bis zum Abend durch die meisten der Wege am Gipfel. Zwischendurch gab es noch eine kleine Vorstellung der Arbeit der Schwarz-Roten Bergsteiger:innen. Mit dem Wetter hatten wir wieder Glück, über weite Teile des Tages schien die Sonne. Alles in allem war es schöner Tag voller neuer Bekanntschaften, Gesprächen über Sicherungstechnik, Boofen, Politk und vieles mehr.

Am Sonntag schrumpfte die Crew wieder auf 5 Leute mit ein wenig mehr Bergerfahrung und wir hatten Lust gemeinsam eine schöne Mehrseillänge zu machen, also stiegen wir vom Wandfuß des Vorderen Gansfels über den Hartmannweg (klassische II) die drei Seillängen zum Gipfel. An dem Tag war von 20 Minuten Schneegestöber über Wind und graue Wolken bis hin zu Phasen herrlichsten Sonnenscheins alles dabei. Auch wenn wir es am Ende nicht alle auf den Gipfel schafften, war der Weg und seine Höhe, das Wetter und die Kommunikation und der Umgang miteinander am Ende für uns alle eine tolle Erfahrung.

Alles in allem war also vieles ganz anders als gedacht und trotzdem wars ein super schönes, garnicht so schlimm kaltes und komplett trockenes Wochenende. Leider war die Planungssicherheit gerade für Menschen mit Kindern bei der Wettervorhersage nicht gegeben, hier können wir nur hoffen, dass die Bedingungen bei den nächsten Terminen am 8. Mai und 10.-12. Juni besser sind.

Aktuell Arbeiten an Website

Ahoj ihr lieben. Aktuell arbeiten wir an unserer Website, deswegen können mancherorts gerade Fehler auftreten. Das Problem sollte aber bald behoben sein.