Der Stand der Dinge zum Libertären Zentrum

Von vielen Seiten kamen in den letzten Monaten Fragen dazu, wie der Stand der Dinge auf dem Weg zur Etablierung des angepeilten Libertären Zentrums in der Sächsischen Schweiz ist.

Nachdem wir die Aktion auch nach außen getragen hatten, da wir nach wie vor Unterstützung und Mithelfende, Mitdenkende, Mitfinanzierende und später vermutlich auch Mitbewohnende suchen, damit das Projekt realisiert werden kann, erreichten uns viele Angebote, übers Wochenende bei der Sanierung mitzuhelfen oder anderweitig auf der Baustelle mit anzupacken. „Der Stand der Dinge zum Libertären Zentrum“ weiterlesen

Soliaufruf: Libertäres Zentrum Elbsandstein – Mit dir vielleicht bald Realität?

Wie viele von euch schon wissen arbeiten die Schwarz-Roten Häuser im ElbsandsteingebirgeBergsteiger_innen, AG der FAU Dresden, seit mehreren Jahren auf ein eigenes, libertäres Zentrum im Elbsandsteingebirge hin. Uns stand seit längerem dabei v.a. die Immobilienentwicklung im Weg. Nun sind wir aktuell in Verhandlungen über ein vielversprechendes Gelände – um unsere Konzepte umzusetzen brauchen wir aber noch Unterstützung. Vielleicht deine?

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Die SRB-Kalender für 2019 sind da!

In diesem liebevoll gestalteten Kalender teilen die SRB mit über 35 Fotos ihre Erlebnisse aus dem letzten Jahr. Es gibt Sandstein, Aktionen und Hochgebirge zu sehen. Die Einnahmen unterstützen die Aktionen für das nächste Jahr.

Beides lässt sich am 20.12. im Nachbarschaftscafé „PlatzDa!“ auf der Wernerstraße 21 erstehen, weitere Möglichkeiten teilen wir auf Twitter und auf Anfrage per Mail gerne mit.

Gedenkplatte am Hirschgrund erneuert

Neue Gedenkplatte am Hirschgrund

Im Dezember 2017 war am Hirschgrund nahe Rathen ein Gedenkstein für ein antifaschistisches Widerstandstreffen 1933 gestohlen worden¹. Nun wurde dieser durch die Schwarz-Roten Bergsteiger_innen (SRB), einem Bergsportverein der Basisgewerkschaft FAU Dresden, mit einer neuen Gedenkplakette ersetzt. Im Elbsandsteingebirge verschwinden immer wieder Gedenkzeichen, die an die Zeit des Nationalsozialismus erinnern „Gedenkplatte am Hirschgrund erneuert“ weiterlesen

Dorf-Umzug durch Struppen am 24.08.: Solidarität statt Ausgrenzung!

Liebe KollegInnen und NachbarInnen,

die aktuelle Entwicklung unserer Gesellschaft ist besorgniseregend: AfD und NPD – deren Mitglieder sich immer wieder positiv auf den Nationalsozialismus beziehen – haben bei der Bundestagswahl in unserem Kreis mancherorts 46% der Stimmen geholt. Gleichzeitig wird mit dem aktuell entworfenen Polizeigesetz auf Zustände hin gearbeitet, welche die bescheidenen demokratischen Freiheiten nach zwei Diktaturen wieder zu beerdigen drohen. „Dorf-Umzug durch Struppen am 24.08.: Solidarität statt Ausgrenzung!“ weiterlesen

Bergsteiger_innen gedenken Ende des Nationalsozialismus in hinterer Sächsischer Schweiz

Morgens am 8. Mai startete eine Wander- und Klettergruppe, um an den Kletterfelsen „Friedensturm“ und den „Bärenhörnern“ an das Ende des NS-Regimes zu erinnern und dieses zu feiern. In einer nahe gelegenen Boofe hatten sich 1945 vier Bergfreund_innen versteckt, um dem Einzug in die Armee zu entgehen. Die Aktion findet seit 2016 in Absprache mit zwei noch lebenden Betroffenen statt. Die Feier läutete gleichzeitig die „Alternativen Veranstaltungstage Elbsandsteingebirge“ ein.

Los ging es 10 Uhr in Schmilka. Den Teilnehmenden wurde die Geschichte von Franz und Dora Ruge, ihrem Sohn Hans und Neffen Günther Keil vorgestellt. Im April 1945 flüchtete die Familie in die „Siebenschläfer-Boofe“, damit Günther und Franz kurz vor Kriegsende nicht noch in einen sinnlosen Krieg ziehen mussten. Dora und Hans waren bereits in den 30ern für die KPD im Widerstand aktiv gewesen. Am 8. Mai 1945 erfuhren die vier von der Kapitulation. Zur Feier des Tages gab es Plinsen. Hans und Günther bestiegen einen bis dato unerschlossenen Gipfel und nannten ihn „Friedensturm“.

In der Siebenschläferboofe erfuhren die Teilnehmenden der Kletterexkursion mehr über die Bedingungen für die Versteckten während des letzten Kriegsmonats. Erneut wurde dieser denkwürdige Tag mit dem Verzehr von Plinsen eingeleitet und mit dem Erklimmen des Friedensturms gefeiert. Auf dem Gipfel wurde ein Foto für Hans Ruge und Günther Keil geschossen, denen es die Kondition nicht mehr erlaubt bis zum Gipfel zu kommen. Thematisiert wurden aber auch die vielfältigen, aktuellen Neo-Nazi-Strukturen in der Region, um deutlich zu machen, dass der Kampf gegen nationalsozialistisches Gedankengut noch immer nicht vorbei ist.

Mit der Feier beginnt ein alternativer Veranstaltungsmonat mit Lesungen, Vorträgen, Konzerten im Kreis SOE. Schon am Freitag folgt die nächste Veranstaltung. Dann wollen ca. 30 Musiker_innen des linken Straßenmusikverbundes RAK (Rotzfreche Asphaltkultur) in Sebnitz, Königstein und Pirna gegen den anhaltenden Rechtsruck anfideln. Am Samstag wird es eine Gedenkwanderung zum ehemaligen KZ und Kriegsgefangenenlager Burg Hohnstein geben.

Weitere Veranstaltungen und Infos finden Sie auf www.elbi.cc

Alternative Veranstaltungstage im Mai 2018

Im Elbsandsteingebirge finden vom 8. Mai bis zum 2. Juni an verschiedenen Orten alternative Veranstaltungstage mit Brunch, Konzerten, Lesungen, Vorträgen, Kundgebungen und Wanderungen statt. Organisiert werden die Events von verschiedenen Initiativen wie dem Musiker_innenbund RAK, dem Kletterklub SRB, dem Alternativen Kultur- und Bildungszentrum, dem Begegnungszentrum Pirna, dem Repair-Café und anderen. Ziel ist die Vernetzung und Sichtbarmachung von Akteur_innen, die sich im Kreis für alternative Lebens- und Gesellschaftskonzepte und gegen menschenfeindliche Ideologien einsetzen.

Der Veranstaltungsmonat beginnt am 8. Mai im Gedenken an das Ende der NS-Herrschaft 1945. 10 Uhr treffen sich Bergsteiger_innen und Wandernde in Schmilka an der rechtselbischen Fährstation. In Absprache mit noch lebenden Zeitzeug_innen soll eine gemeinsame Wanderung zum Friedensturm stattfinden, in Gedenken an Antifaschist_innen, die sich gegen Kriegsende dort versteckten und den Gipfel vor 73 Jahren zur Feier des Tages erstbestiegen. Der Friedensturm wird bei der Wanderung auch bestiegen. Am 11. Mai wird es Straßenkonzerte von 30 Musiker_innen in Sebnitz, Königstein und Pirna geben, die sich auf einer Konzertreise gegen den Rechtsruck in Sachsen und Sachsen-Anhalt befinden. Im weiteren Ablauf sind eine Kundgebung gegen Homo- und Transfeindlichkeit am 17. Mai in Pirna, zwei Wanderungen zu Widerstand und Verfolgung während der NS-Zeit, eine Lesung zu feministischen Utopien, eine Diskussionsrunde zu Mensch und Umwelt im Nationalpark, ein Repair-Café und einige weitere Veranstaltungen geplant. Der Veranstaltungskalender wird noch fortlaufend aktualisiert und findet sich unter www.elbi.cc.

Den Abschluss soll ein Nachmittag mit Vernetzungsbrunch, Konzerten und Infoständen und am 2. Juni in Bad Schandau bilden.

Vernetzungsbrunch, Planung „Alternative Tage“, Konzert + Lesung am 18.03. in Porschdorf

Leider ist es nicht einfach im Kreis SOE Veranstaltungsräume zu finden. Daher erreicht euch diese Einladung recht spät und wir weisen mal wieder darauf hin, wie gut ein Libertäres Zentrum in der Region wäre. Am Sonntag den 18. März treffen wir uns ab 14 Uhr im Aktivhof Porschdorf zum dritten mal um alternative Menschen zusammen zu bringen, gemeinsam leckere, selbst mitgebrachte Speisen und Getränke zu genießen und uns zu vernetzen.

Dabei gibt es diesmal einige Besonderheiten: Zum einen wollen wir die bisherigen Planungen für Alternative Veranstaltungstage vom 8. Mai bis 2. Juni 2018 vorstellen. Aktuell stehen schon mehr als 8 Veranstaltungen und weitere sind in Planung.

Daneben wird es eine Lesung + Konzert von Geigerzähler und Sahara B. aus Berlin geben. Dieser Auftritt ist Teil ihrer „Tour de Zone“ zur Unterstützung emanzipatorischer Strukturen in kleineren Städten und ländlichen Gegenden.

Dass wir uns mit dieser Veranstaltung in den infrastrukturell abgehängten Landgebieten befinden wird durch den Anreiseweg mit ÖPNV deutlich: Wer aus Richtung Dresden/Pirna kommt, nimmt bitte die S1, am besten die, die 13:23 Uhr am Bhf Porschdorf (Pirna) ankommt. Von dort sind es dann noch 25 Minütchen Wanderung (siehe Karte https://goo.gl/maps/inJEZXBJPbt). Wir hoffen sehr, dass trotz Widrigkeiten einige Leute dabei sind!

Kinderbetreuung werden wir aus den Teilnehmenden heraus organisieren, wenn es da Bedarf gibt, wäre es cool wenn ihr per Mail Bescheid gebt.

PM: Hirschgrund – Gedenkzeichen an antifaschistischen Widerstand entwendet

Hintergrund: Treffen am Hirschgrund 1933 | SäZ-Artikel zur PM

Zwischen 5. und 15. Dezember 2017 stahlen Unbekannte eine Gedenkplakette für den antifaschistischen Widerstand der Vereinigten Kletterabteilungen am Taleingang des Hirschgrundes zwischen Wehlen und Rathen. Die Gedenkplatte war 1968 aufgestellt worden. Der Gewerkschaftskletterclub Schwarz-Rote Bergsteiger_innen (SRB) bemüht sich nun um Ersatz. Die Entfernung und Beschädigung solcher Gedenkorte ist im Kreis leider keine Seltenheit.

Die entwendete Gedenkplatte mit der Aufschrift: „Hier fand im April 1933 eine illegale Zusammenkunft der Genossen der VKA mit bereits in der Illegalität lebenden Genossen statt.“ war 1968 von der FDJ aufgestellt worden. Hintergrund war ein Treffen meist kommunistischer Bergsteiger_innen der Vereinigten Kletterabteilungen am Gipfel Hirschgrundkegel. Hier war u. a. die Rettung bedrohter Menschen und der Schmuggel antifaschistischer Literatur über die Grenze geplant worden. 2009 war die gesprungene Platte durch einen benachbarten Kletterclub noch repariert worden. Die SRB und Gewerkschaftsmitglieder der FAU fertigen aktuell einen Ersatzstein.

Das Verschwinden von Gedenkzeichen, die an die Opfer des Nationalsozialismus und den antifaschistischen Widerstand erinnern ist in dem Landkreis SOE mit seiner Vielzahl rechtsradikaler Strukturen, Läden und Treffpunkte leider keine Seltenheit. Als Beispiele können hier Gedenkplatten im Steinbruch Heeselicht (an die KZ-Gefangenen aus Hohnstein) oder die Gedenkplatte am Satanskopf (an den Versuch, eine kommunistische Druckwerkstatt einzurichten) genannt werden. Selbst Gedenktafeln an den Todesmarsch aus dem KZ Schwarzheide bei Hinterhermsdorf wurden immer wieder beschädigt.¹

Gleichzeitig sind aber viele Gedenkzeichen aus der DDR fehlerhaft und entsprechen nicht dem heutigen Kenntnisstand, wie das Denkmal an die KZ-Gefangenen in Königstein. An vielen Orten grausamer Verbrechen erinnerte nie etwas an die Bedeutung des Ortes, wie z.B. im ehemaligen KZ-Außenlager Schwalbe III im Polenztal.² Marina Wagner, Mitglied der SRB dazu: “Es wäre wünschenswert, dass ein Umdenken stattfindet und Gemeinden sich aktiv mit Forscher_innen beraten um neue Gedenkzeichen zu schaffen. Gleichzeitig sollte der Entfernung von Gedenkzeichen durch mutmaßlich rechte Akteur_innen mit ausnahmslosem Ersatz und Aufklärung begegnet werden.”

¹ www.sz-online.de/nachrichten/stadt-sebn…

² Eine sehr unvollständige Übersicht über Verfolgung und Widerstand, die jährlich erweitert wird, bietet das Projekt Gedenkplätze, welches vom AKuBiZ e.V. Pirna und den SRB gemeinsam gepflegt wird. https://gedenkplaetze.info/